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Klaus245
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Laberecke

Beitrag von Klaus245 »

Servus zusammen!

Ein Satz von Jürgen im Motoren-Forum bezugnehmend auf die bereits entstandenen und noch im Werdenden Kosten für die Instandsetzung seines "Problembären" (sorry für das Wortspiel!) hat mich dazu bewogen, hier (hoffentlich) eine kleine Debatte anzustoßen.
Mich beschäftigt das ja ebenfalls - und die Sichtweise der anderen MLCDler würde mich durchaus interessieren.

Der Satz, auf den ich mich beziehe:
Ich hoffe, dass der Oldtimer Status das eines Tages finanziell wieder wett machen wird.... :think:
Seit ich, bzw. wir (inzwischen) glückliche W163-Eigentümer sind (und damit meine ich nicht den amazonitgrünen Briefbeschwerer...), hatte ich ja mehrfach Gelegenheit, mich mit dem Thema Instandhaltung, bzw. Aufarbeitung zu beschäftigen - und ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, daß Mercedes-Benz den W163 eher "wohlwollend-gleichgültig" betrachtet. Als Hintergrund könnte ich mir vorstellen, daß man die Folgen der sog. "Hochzeit im Himmel" am liebsten vergessen würde. Aus Zufall habe ich noch ein Indiz für die "Wurschtigkeit" gefunden - im MBGTC gibt es zwar Teile für den W164, aber nichts für den W163. Auch aus einem elektronischen Schriftverkehr mit der Abteilung Old-/Youngtimer geht diese Haltung relativ unzweideutig hervor.
Im Gegenzug ist mir die Haltung der Ola Källenius-AG ebenfalls wohlwollend-gleichgültig; aber eure Haltung würde mich interessieren:

Wie seht ihr eure M-Klassen?

Ge- oder Verbrauchswagen? Sicher - mit gewisser Liebe; aber jetzt vielleicht nicht als Begleiter für auch die nächsten zwanzig Jahre?
Oder in der Tat als Anwärter auf einen Oldtimerstatus (ich tue mir mit dem Begriff offen gesagt schon beim W124 sehr schwer), der über kurz oder lang hohe Investitionen erfordert, um ihn zu erhalten? Was natürlich beinhaltet, daß man gewillt ist, diese Investitionen auch zu tätigen.

Ich habe es für meinen Teil ja vielleicht schon mal verdeutlicht - hier im Haushalt werden keine Kraftfahrzeuge mehr gekauft. In einem Zeitraum von mehreren Jahren haben wir den zwoachziger durchsaniert und in einen H-Kennzeichenreifen Zustand gebracht - was kein billiges Vergnügen war.
Die Motivation dahinter war aber nie, eines Tages eine Bilanz aufzumachen und zu sagen "So, 15.000 Doppelmark investiert, wenn mir jemand 20.000 Doppelmark gibt, wird er verkauft und ich habe damit soundsoviel Rendite erzielt."

Grob geschätzt werden wir über kurz oder lang einen ähnlichen Betrag in die Hummel gesteckt haben (und nein, das liegt hier nicht einfach unterm Kopfkissen...) - jedoch mit dem gleichen Ziel: Den Wagen in einen optimalen Zustand zu versetzen, damit er uns Freude macht und weiter zuverlässig das tut, wofür er gebaut wurde. Ziel ist also keinesfalls, den Wagen je wieder zu verkaufen.

Natürlich - und jetzt zu dem Satz von Jürgen - kann sich das nie "rentieren". Solls auch garnicht.

Wie seht ihr das?

Klaus
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Franz "Holztransport per Anhänger in Ungarn im November"
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KJS001
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Laberecke

Beitrag von KJS001 »

Vor, mal grob geschätzt, über 15 Jahren hab ich mal den Spruch gemacht:
Wenn es einen ML wie meinen elektrisch gibt, dann täte ich ernsthaft über einen Fahrzeugwechsel nachdenken.

Zwar gab es zwischenzeitlich auch mal einen Hybriden ML, allerdings wenig überzeugend und recht halbherzig realisiert. Wieviele davon wirklich verkauft wurden? Vermutlich kaum welche, denn es ging wohl eher ums weitere feste Schlafen bei MB, was die elektrischen Antriebe betraf.

Ein H-Kennzeichen? Nun, kann werden. Auch wenn das dafür erforderliche Fahrzeugalter immer mal wieder erhöht wird.
Zugegeben, der ML hat als Alltagsfahrzeug bei mir nicht wirklich viel zu tun. Das ist spätestens seit Pandemiebeginn so.
An Verkauf hab ich aber noch nie einen Gedanken verschwendet. Vollkommen unabhängig von einem H im Kfz-Kennzeichen. Der hat einfach zu viele Vorteile für mich. Angefangen beim H-Rahmen und den soliden Verstärkungen in den Türen. Neuere Fahrzeuge bestehen entsprechende Test sicherlich auch (wenn die selbsttragenden Karossen neu sind).
Bedenken würden mir die 13Liter/100km machen, wenn ich viele Langstrecken hätte, so wie das früher auch bei mir war. Aber die Frage stellt sich mir erst mal nicht.
Jürgen243

M-Klasse Fragen / Überlegungen /Antworten

Beitrag von Jürgen243 »

Also, das ist vielleicht falsch rübergekommen.

Das was der ML wett machen soll, ist sein Zeitwert ggü gestellt seiner Kosten, falls er in die Oldtimer Kategorie kommen sollte. Dieser Imaginäre und hoffentlich erhöhte Wert tröstet dann im Nachhinein die derzeit brutalen Ausgaben. Verkaufen werde ich Balou in keinem Fall.
Genauso wenig, wie unseren Oldtimer BOB, der Baumeister, genannt Unimog S404, siehe weitere Wagenbox bei mir. Diesen werde ich auch in gar keinem Fall verkaufen.

Ich glaube fest daran, dass der W163 zu einem Oldtimer werden wird.
fortsetzung folgt in 7 Jahren :lol:
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Manfred093
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Beitrag von Manfred093 »

Für mich steht schon sehr lange fest, dass unser ML Oldtimer werden soll. Daher wird bei jeder Reparatur alles so repariert, als ob es ein Neufahrzeug wäre. Aber der belgische Staat macht es einem nicht leicht. Vor ein paar Tagen ist der Kfz-Steuerbescheid für 2023 eingetroffen. Die Steuer wird jährlich gemäß dem Preissteigerungsindex angehoben und beträgt jetzt 2892,91€. In Deutschland wären das nur 336€. Und in Belgien überlegt man schon, ob man für große Hubräume nicht noch mal ca. 1.000€ aufschlagen will. Bis 2016 war es so, dass man für Fahrzeuge, die älter als 25 Jahre sind, nur noch eine pauschale Steuer von 35€ jährlich zahlen musste. Das gilt jetzt erst für Fahrzeuge ab einem Alter von 30 Jahren. Unser ML wird 2032 30 Jahre alt. Selbst wenn alles nur so bleibt, wie es jetzt ist, sind bis dahin alleine gut 30.000€ Kfz-Steuer fällig.
Außer dem ML und SLK haben wir noch einen W201 von 1984 (190E Automatik) und einen W124 von 1991 (200 Automatik). Wir trennen uns nicht wirklich leicht von unseren Fahrzeugen. Das Argument Wirtschaftlichkeit zieht auch schon alleine deswegen nicht, weil jeder Neuwagen schon kurz nach dem Kauf mehr an Wert verloren hat, als man in ein altes Auto über sehr viele Jahre investieren muss.
Und gerade der ML (nur W163) mit seinem Leiterrahmen und eben nicht selbsttragender Karosserie, ist ein ganz besonderes Fahrzeug. Noch in diesem Jahr wird er die 500.000km-Marke durchbrechen.
Viele Grüße aus Ostbelgistan! :Chevalier: Manfred093
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Mark251
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Beitrag von Mark251 »

Ich hab mir den ML als Gebrauchsfahrzeug für die Jagd geholt.
Zugegeben habe ich einen Glücksgriff gemacht und ein Rostfreien in Top Zustand bekommen mit wenig Laufleistung.

Habe mich nun auch dazu entschlossen den Wagen in den Bereich "H Kennzeichen" zu überführen in 8 Jahren.
Bis dahin kommt er ins Revier, die erste Offroadfahrt hat er auch hinter sich. Ist mir jetzt schon ans Herz gewachsen und will ihn nicht mehr abgeben, auch wenn auf lang oder kurz ein W463 in die Garage kommt.
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Klaus245
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Beitrag von Klaus245 »

Hallo Mark (und alle anderen Mitleser!)

Erstmal ganz herzlich willkommen in der illustren Runde der Jagdwagenlenker (ich verwende den Begriff Jagdwagen gerne für meinen ML - auch ohne Jäger zu sein!).

Sehr schön, wenn Du auf das H hinarbeiten möchtest - und nach dem, was ich bislang lesen konnte, sind die Voraussetzungen nicht schlecht.
Jedoch Hinweis von meiner Seite - mit dem Tausch des Radios hast Du Dir in der Hinsicht einen nicht unerheblichen Stein in den Weg zum H gelegt. Oder anders: Dein Radio kann Dir u. U. in Sachen H-Kennzeichen das Genick brechen, bzw. die Halbgötter in grau Dir das notwendige H-Gutachten verweigern.
Zulässig sind Umbauten und Einbauten aller Art nur, wenn sie bis max. 10 Jahre nach EZ verfügbar waren - und zwar exakt in dieser Provininenz. Den entsprechenden Nachweis (also die Erstverfügbarkeit des verbauten Zubehörs) hast Du zu führen - was sicherlich so nicht möglich sein wird. Etwas grenzwertig dürfte auch die Entfernung der Mobiltelephonhalterung sein; wobei das sehr wahrscheinlich weniger Probleme verursacht.

Für den Fall, das das jemand für "pingelig" hält: Es bedurfte tatsächlich einer letztinstanzlichen Richterentscheidung, das jemand ein H-Kennzeichen bekommt, weil er auf sein Fahrzeug (in dem Fall handelte es sich um einen VOLVO) Radialreifen montiert hatte. Radialreifen standen in o. g. Zeitraum nicht zur Verfügung - somit wurden vom TÜV Diagonalreifen gefordert.
Schlußendlich bekam der Mann Recht - aus mehreren Gründen; der entscheidende Grund war die Verbesserung der Verkehrssicherheit des Fahrzeuges.
Per se eigentlich lächerlich; Diagonalreifen stehen heute kaum noch zur Verfügung und stellen im Vergleich zu Radialreifen quasi eine Verkehrsgefährdung dar.

Ansonsten finde ich die H-Regeln eher für zu lasch als zu streng; insbesondere wenn ich mir die Vergabepraxis in der bayr. Landeshauptstadt ansehe. Wer - das bitte nicht als persönlichen Angriff verstehen! - meint, daß er derartige Ausstattungsgegenstände wie z. B. Google Auto o. ä. braucht, pflegt im engeren Sinne kein Kulturgut, sondern zielt auf eine günstigere Steuer-/Versicherungsbelastung ab. H-Kennzeichen meint "Pflege des Kulturgutes im Originalzustand" und je nach Fahrzeug gab es einfach diverse (heute nachrüstbare) Spielereien nicht. Der Nachwelt - so der Kontext - soll also ein möglichst "ab-Werk-Fahrzeug" erhalten werden.

Da auch Fahrer eines W 114/115 (vulgo "Strich-acht") nicht unbedingt ein quäkendens Radio lieben, gibt es hier die Möglichkeit eines verdeckten Einbaus zur Last des Handschuhfachs; d. h., ein modernes Radio darf eingebaut werden - jedoch nicht offen. Ähnlich verhält es sich mit Soundsystemen u. ä.

Die Sachlage könnte (!) sich ändern, wenn UKW abgeschaltet wird und DAB quasi notwendig zum Empfang von Verkehrsfunknachrichten ist - dann werden wieder Verwaltungsgerichte entscheiden müssen. Aber bis dahin ist Dein Jagdwagen aufgrund des Radioumbaus keinesfalls H-fähig.

Grüße, Klaus

9:45 Interessant zu wissen. Schön, hier einen Fachkundigen zu haben. :thumbup:
Wobei ich ja hoffe, daß das org. Comand nicht gleich entsorgt wurde, sondern auf seinen Wiedereinbau zu passender Gelegenheit wartet.